Der Frühling, der Frühling – er blüht uns ins Haus! Endlich wieder Zeit, sich den schönen Dingen des Lebens zu widmen. In den Grünanlagen um unseren Standort in Köln tummeln sich die Texter beim Espresso und Taubenvergiften und blasse Grafiker träumen im bescheidenen Schein ihrer 30-Zöller vom herannahenden Sommer. Projektmanager kritzeln während der Telefonate verträumt Palmen auf die Briefings und selbst der Chef lächelt gütig ob der allumfassenden Fröhlichkeit. Denn einfach allen ist bewusst: Es naht die Zeit der Feiertage, Brückentage, der Wonne und der Freizeit. Freizeit? Da war doch was…
Lange Zeit galt es als chic in den Agenturen jenseits des Amazonas möglichst nicht vor Sonnenuntergang das Büro zu verlassen. Wer die Dreistigkeit besaß schon um achtzehn Uhr seine Augenringe nach Hause tragen zu wollen, weil er vielleicht Ballettstunden, ein Haustier oder einen Partner hatte, der musste sich schon mal gefallen lassen, auf den neuen Halbtagsjob angesprochen zu werden. Nun – glücklicherweise hat man sich bei uns in der necom im Sinne einer gesunden Work-Life Balance eines Besseren besonnen und auch wir Werber kommen hier in den Genuss eines Privatlebens.
Doch was macht man mit so viel Freizeit? Ohne Druck, Deadlines, Druckerproblem und das erquickliche Pochen des Adrenalins? Wir necomer haben da ganz verschiedene Strategien:
Damla setzt zum Beispiel auf die heilende Kraft der Wörter auf steckt zur Entspannung nicht nur sprichwörtlich ihre Nase in Bücher – sie liebt den Geruch dergleichen – und kombiniert dies gerne mit einer guten Tasse Earl Grey Tee. Vorbildlich, wie wir finden – gibt es doch auch andere Frei-Zeitgenossen. So bereitet es durchaus Anlass zur Sorge, dass Jenny sich in ihrer Freizeit neben Inlinern und Volleyball vorzugsweise mit Mord beschäftigt (Tatort, Mord mit Aussicht u.ä.) – während es kaum verwundert, dass Tim sich eher dem High-Concept Gedanken verpflichtet sieht und den Tatortreiniger bevorzugt.
Keine Angst Jenny – wir haben das im Auge!
Glücklicherweise zeigt unsere Fleischliebhaberin Alexandra da ein absolut artgerechtes Freizeitverhalten, indem sie, sobald sie von der Leine gelassen wird, umgehend die Elster in sich aktiviert. Stundenlang irrt sie im Shopping-Wahn durch die Einkaufmalls der Region um allerlei glitzernder, funkelnder Geschmeide habhaft zu werden. Solange ihr also das Bargeld nicht ausgeht, sollten sich hier keine Probleme auftun.
Natürlich gibt es unter uns necomern auch Connaisseurs wie Patrick, die in ihrer Freizeit das von Howard Wollowitz postulierte „golden age of television“ zu schätzen wissen. Ob nun Breaking Bad, Game of Thrones oder Mad Men – dieser Mann weiß sich echtes Bürofeeling nach Hause zu holen. Ähnlich übrigens wie Tom es von sich behauptet – doch vermuten wir hinter dieser Tarnung eher ein verbissen trainierendes Funkenmariechen, die nur darauf wartet entdeckt zu werden.
Gut also, dass unser Häuptling Daniel ein ganz anderes und eher umsichtiges Hobby hat: er steuert zur Zerstreuung eine in 500 Meter Höhe fliegende, ferngesteuerte Drohne mit eingebauter 14 Megapixel Kamera. Wir können also davon ausgehen, dass er das Sozialverhalten seiner Schäfchen auch in den Freizeitstunden im Auge hat und im Zweifelsfall in Jack Bauer Manier eingreifen kann.
Wir sind beruhigt.
Autor: Daniel Schreiber