oder: Wo ist der Dislike-Button?
„Die Nuss ist eine runde bis ovale Frucht mit harter holziger Schale.“ so steht es in der Wikipedia. Von diesen stehen hier ab und an welche in der Küche rum und ein unsichtbarer Zettel (oder ist es nur die Stimme in meinem Kopf?) sagt mir: „Es darf zugegriffen werden.“ Das tue ich gerne, denn anders als in Kneipen, wo schon über zwanzig verschiedene Urinsorten in den Erdnussschüsselchen festgestellt wurden, gibt es in der necom Nüsschen zum selber schälen. Das ist nicht nur hygienisch, sondern auch gut für die Feinmotorik und hat bei einer Taktung von mindestens 6 Nüssen pro Minute eine beruhigende Wirkung. Heute esse ich besonders viele Nüsse, denn eigentlich steht mir der Sinn nach roher Grobmotorik.
Es begab sich, dass wir vor einigen Monaten einen bekannten Mittelständler in Deutschland freundlich daraufhin wiesen, dass er seine Facebook-Fanseite – mit Verlaub – gerade ziemlich an die Wand fährt. Wir baten um einen Termin, um diese Marke, deren Produkte auch mich in meiner Kindheit glücklich gemacht haben, vor einem ausgemachten Shitstorm zu bewahren.
Nach einer nervenaufreibenden Aneinanderreihung von Staus kamen wir dort an und brachten unsere Sorge zum Ausdruck. Freundlicherweise hatten wir auch noch eine Präsentation mit Verbesserungsvorschlägen im Gepäck. Der Mittelständler war begeistert – und zwar so sehr, dass heute alles umgesetzt ist. Die Fanzahlen steigen stetig, statt Gemotze begeisterte Markenbekenntnisse aus der ganzen Nation. Schade nur, dass das Konzept und unsere Ideen von einer anderen Agentur umgesetzt wurden. Und zwar – aber das ist nur eine Vermutung – von der gleichen Agentur, die vorher fast die Marke ruiniert hatte.
So lese ich Kommentare ohne Rechtschreibfehler, erfreue mich an tollen Gewinnspielen und schiebe ich mir eine Nuss nach der anderen in den Mund. Damit neben höllenmäßig vielen Kalorien übrigens auch wertvolle Fettsäuren, Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Immerhin hat es dann doch noch etwas Gutes, obwohl ich denen am liebsten eines auf die Nuss geben würde.