Erst unlängst geriet ich nicht ganz unverschuldet in eine brenzlige Situation: Ich verwechselte doch tatsächlich Jenny und Damla auf einem Foto. Keine große Sache – aber im nun folgenden Rummel musste ich aus Sicherheitsgründen die sich aufplusternden Tanten in meinem Kopf gegen ein ungefährlicheres Bild ersetzen. Dem Anlass angemessen wählte ich für beide Grazien gleichzeitig Beyoncé – immerhin wollte ich nicht den gleichen Fehler nochmal machen und einen der beiden übervorteilen. Was daraufhin geschah, ist durchaus einen Bericht wert:
AKT 1 Der Plot
Ganz automatisch und ohne mein weiteres Zutun entschied sich mein Gehirn genau in diesem Moment, ein entzückendes Szenario durchzuspielen: Was wäre, wenn diese reizende Kölner Werbeagentur ein Hollywood Film wäre? Und wer wären die Schauspieler? So reizvoll diese Frage auch ist, ich hätte sie vielleicht umgehend gelöscht – wenn mein verspielter Kopf nicht aus dem Stehgreif eine Reihe absolut fragwürdiger Lösungen ausgespuckt hätte. Unangefochten an der Spitze: Sylvester Stallone als Daniel. Ja – Sly. Weiß der Geier warum.
AKT 2 Der Coup
Noch bevor ich Sly in Tom Cruise umbesetzen konnte und ganz nebenbei die unumstößliche Gewissheit gewann, dass nur Charlize Theron für Damla in Frage käme, ereilte mich der nächste Knaller. Freunde der Südsee – ich kann nicht sagen, warum es so komisch ist, dass mir fast der Kaffeebecher aus der Hand fiel – aber uns allen ist doch eins klar: Franzi kann in ihrer ganzen Grandezza nur vom jungen Heinz Rühmann verkörpert werden. Gott, wäre das toll. Der selige Robin Williams gibt dann Johnny oder Tom – oder gleich beiden in einer verwirrenden Doppelrolle und Harrison Ford als Patrick hält Julia Roberts als Anna in Schach. In der Kreativabteilung war ich dann so frei ins Disneyhafte abzutauchen, wenngleich auch nur, um Penny eine Sprechrolle geben zu können. Die weiteren Details spare ich mir – wer will schon gerne Bambi oder Roger Rabbit sein? Von Baby Hermann ganz zu schweigen…
Akt 3 Happy End
Neben den lustigen Aspekten dieses Gedankenspiels finde ich dies alles nur mitteilenswert, weil es ein unterhaltsames Gesellschaftsspiel für ruhige Herbstnachmittage (NOT) in der Agentur ist. Und weil einem nur nette oder lustige Beispiele einfallen. Man betont eher die guten Seiten seiner Mitstreiter als die schlechten. Muss also was dran sein, an dem ganzen fancy Miteinanderschmusidusi. Ist ja auch gut zu wissen, falls man mal wieder eine Kettensäge in der Hand hat.
Post Credit Scene
Ich habe lange darüber nachgedacht – aber beim besten Willen fällt mir nur ein adäquater Schauspieler für allmighty Jenny ein. Die ist nämlich zurück. Und nur Wesley Snipes kriegt das hin.
Jetzt muss ich rennen. Es wird wieder brenzlig.
Autor: Daniel Schreiber